Ist die Hybridheizung für Hotels ein Wundermittel?
Hybridheizung ist für Bestandshotels oft die beste Wahl
Der Großteil der bestehenden Heizungsanlagen in Hotels sind Gas- oder Ölkessel. Zu Recht sind nun viele Hoteliers verunsichert, wenn es um eine Neuanschaffung geht, denn nicht für jede Immobilie ist jedes Heizungssystem geeignet.
Insbesondere, wenn der Dämmstandard des Gebäudes 20 Jahre oder älter ist, wird insbesondere die Wärmepumpe nicht ohne weiteres einzusetzen sein. Hinzu kommen Berichte von Eigentümern, die nach dem Einbau einer Wärmepumpe extrem hohe Heizkosten haben.
Hintergrund dieser Berichte ist, dass Wärmepumpen immer dann relativ unwirtschaftlich sind, wenn die Außentemperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt liegen und gleichzeitig der Dämmstandard des Gebäudes nicht hoch ist. Das heißt aber zunächst einmal, dass im überwiegendem Teil des Jahres und auch im Großteil der Heizperiode Wärmepumpen auch in einem Bestandsgebäude mit schlechter Dämmung sehr effizient arbeiten. Für die Zeiten, in denen es sehr kalt ist, gibt es eine Lösung, die sich Hybridheizung nennt. Das heißt, zu der Wärmepumpe wird ein herkömmliches Gas- oder Ölbrennwertgerät hinzugefügt, welches nur in den sehr kalten Jahreszeiten arbeitet. In Einfamilienhäusern und kleineren Anlagen ist diese Lösung oft unwirtschaftlich, da der Eigentümer zwei Anlagen kaufen muss.
In Hotels ist das anders, denn da der Heizwärmebedarf auf Grund der Größe des Gebäudes ohnehin deutlich höher ist, macht eine Aufteilung auf zwei Geräte sehr viel Sinn. Hinzu kommt ein weiterer für die Hotellerie spezieller Aspekt. Ein Ausfall einer Heizung über mehrere Tage ist extrem schädlich für ein Hotel, deshalb ist Redundanz sehr wichtig. Genau diese Redundanz erreicht man mit einem Hybridgerät, das heißt, sollte ein Anlagenteil ausfallen, kann der andere Anlagenteil für einen gewissen Zeitraum das gesamte System aufrecht erhalten. Letztlich erfüllen auch Hybridheizungen gesetzliche und regulatorische Vorgaben zu erneuerbaren Energien, denn ganz bewusst fordert der Gesetzgeber nicht 100% regenerative Energien, sondern „nur“ 65%. Diese 65% erreicht man aber mit einer Hybridheizung spielend.
Als Nischenlösung für die Hotellerie kann die Hybridheizung also sehr viel Sinn machen und sollte in die Überlegungen eines Eigentümers immer mit einbezogen werden.